CAPNETZ identifiziert offene Fragen im Bereich der ambulant erworbenen Pneumonie

Im Dezember trafen sich Experten auf dem Gebiet der ambulant erworbenen Lungenentzündungen, um gemeinsam offene Fragen zu identifizieren und mögliche Lösungsansätze zu besprechen.

Ambulant erworbene Lungenentzündungen (CAP) werden zumeist außerhalb der Universitätsmedizin bei Hausärzten oder niedergelassenen Pneumologen behandelt. Wichtige Informationen zum Krankheitsverlauf und zur Behandlung, die für die Weiterentwicklung der CAP-Versorgung relevant sind, können so nur schwer systematisch erfasst werden.

Das medizinische Kompetenznetzwerk zu ambulant erworbenen Pneumonien, kurz CAPNETZ , schließt diese Lücke. In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt wurde eine Studienplattform aufgebaut, die es ermöglicht, diese üblicherweise außerhalb von wissenschaftsaffinen Bereichen behandelten Fälle einheitlich zu dokumentieren. In seinem über 15-jährigen Bestehen hat CAPNETZ die weltweit größte CAP-Patientenkohorte zusammengetragen und das Forschungsfeld damit wegweisend beeinflusst. Mit Gründung der CAPNETZ STIFTUNG im Jahr 2007 konnte sich CAPNETZ neu positionieren und seine erfolgreiche Forschung fortsetzen. Stifter sind neben der Medizinischen Hochschule Hannover die Charitè und die Universität Ulm.

Im Dezember kamen die Mitglieder des Vorstandes und Stiftungsrates der CAPNETZ STIFTUNG sowie weitere ausgewählte CAP-Wissenschaftler  zusammen, um gemeinsam offene Fragestellungen in der CAP-Forschung zu identifizieren und zu erörtern, wie die CAPNETZ-Datensammlung dazu beitragen kann, diese Fragestellungen zu beantworten. Im Vorfeld des Treffens wurden durch die Wissenschaftler innerhalb von CAPNETZ offene Fragestellungen benannt  zu Themengebieten wie Impfstoffe, Diagnostik und Ko-Morbidität. Anschließend wurden mehr als 30 international führende Wissenschaftler in der CAP-Forschung um eine differenzierte Stellungnahme gebeten. Die aus diesem mehrstufigen Prozess  gesammelten offenen Fragestellungen wurden im Dezember von CAPNETZ-Experten diskutiert.

Neben Pneumologen waren auch Ärzte und Wissenschaftler aus Infektiologie, Mikrobiologie und Radiologie vertreten. Die ausführliche Diskussion lieferte viele Ansatzpunkte für weitergehende Studien und eine Ausweitung der in CAPNETZ erhobenen Daten. Es ist geplant, die Ergebnisse dieses Treffens zu publizieren, um so weitere Anstöße für die Weiterentwicklung der CAP-Forschung zu geben.

 

Text: BREATH / CD

Bild: CAPNETZ STIFTUNG