Der Aufklärung gegen Tabak e.V. (agt) ist eine im Jahr 2012 von Titus Brinker an der Universität Gießen gegründete Initiative von Medizinstudierenden zur Tabakprävention, die sich zum Ziel gesetzt haben, bereits Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7 und 8 für das Thema zu sensibilisieren. In Deutschland sind etwa 1500 Studierende der Medizin ehrenamtlich in der agt organisiert. Die deutsche Initiative hat mit der „Education against Tobacco“ mittlerweile Ableger in 14 weiteren Ländern hervorgebracht.
Seit 2018 unterstützt BREATH, der hannoversche Standort des Deutschen Zentrums für Lungenforschung, die Arbeit des Vereins ideell und finanziell. Durch die inhaltlichen Überschneidungen ergeben sich dabei auch Kooperationen in Form von gemeinsamen Veranstaltungen.
Die Arbeit der agt hat eine enorme Breitenwirkung. Jährlich werden im deutschsprachigen Raum etwa 24.000 Schülerinnen und Schüler über Tabakkonsum und seine Folgen aufgeklärt. Die Arbeit der agt profitiert dabei enorm von dem vergleichsweise geringen Altersunterschied zwischen Schülern und Medizinstudierenden, beide sprechen „die gleiche Sprache“. Die Studierenden werden von den jungen Menschen in der Pubertät nicht als spießig oder steif wahrgenommen und können so gut als Vorbilder agieren. Dies spiegelt sich auch in den Ansätzen zur Tabakprävention der agt wieder. Statt nur darüber zu sprechen, wie schädlich Rauchen ist, werden die Vorteile des Nicht-Rauchens in den Vordergrund gestellt. Mit ihrer Smoker-Face App appellieren sie u.a. an die Eitelkeit der Teenies, denn bekanntlich ist Rauchen für eine frische und reine Haut kontraproduktiv.
Für ihre Arbeit haben die Gründer bereits das Bundesverdienstkreuz erhalten. Jetzt folgte auch die Würdigung auf europäische Ebene. Im vergangenen Jahr wurden durch die Europäische Kommission erstmalig herausragende Initiativen ausgezeichnet, die die Tabakprävention und damit die öffentliche Gesundheit fördern. Unter über 100 Projekten aus Europa konnte sich Aufklärung gegen Tabak e. V. durchsetzen. Titus Brinker, der inzwischen am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) tätig ist, erhielt den mit 15.000 Euro dotierten 2. Platz. Die Preisverleihung fand am 12. November bei der jährlichen „EU Health Policy Platform” im Beisein des EU-Kommissars für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Vytenis Andriukaitis, statt.
Text: BREATH / CD
Bild: DKFZ / Titus Brinker