BREATH-Wissenschaftlerinnen erhalten Manes Kartagener Preis

Für ihre Arbeiten im Bereich der Primären Ciliären Dyskinesie erhielten die beiden BREATH-Wissenschaftlerinnen Dr. Jessica Rademacher, Klinik für Pneumologie, und Dr. Sabine Dettmer, Klinik für Radiologie, im Rahmen des Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie den mit 1000 Euro dotierten Manes Kartagener Preis.

Bei der Primären Ciliären Dyskeniesie (PCD) handelt es sich um eine rezessiv vererbte, angeborene seltene Erkrankung, bei der die Flimmerhärchen auf sämtlichen Schleimhäuten des Körpers eine Fehlbeweglichkeit aufweisen. Durch diese Fehlbeweglichkeit ist die Selbstreinigung aller Schleimhäute, insbesondere von Lunge und Nasennebenhöhlen, eingeschränkt oder gar nicht möglich. Der Schleim verbleibt in den betroffenen Organen.

Von der Erkrankung sind insbesondere die oberen und unteren Atemwege (Nasenhöhlen, Nasennebenhöhlen, Bronchien, Ohren und Ohrgänge) betroffen. Neben chronischen Mittelohrentzündungen, die nicht selten die Hörfähigkeit langfristig beeinträchtigen, leiden Betroffene sehr häufig bereits von frühester Kindheit an wiederkehrenden, schweren Infekten der Atemwege. Aufgrund der vielfältigen und unspezifischen Symptome der PCD gestaltet sich die Diagnose schwierig. Etwa ein Drittel der Fälle wird erst im Erwachsenenalter erkannt.

An der MHH arbeiten Pneumologen und Radiologen gemeinsam an der Entwicklung neuer bildgebender Verfahren zur verbesserten Diagnosestellung der PCD. Für ihre Arbeit auf diesem Gebiet wurden die BREATH-Wissenschaftlerinnen Dr. Jessica Rademacher, Klinik für Pneumologie, und Dr. Sabine Dettmer, Klinik für Radiologie, nun vom Kartagener Syndrom und Primäre Ciliäre Dyskinesie e. V. ausgezeichnet.

Der 1997 von Betroffenen und Familienangehörigen mit PCD gegründete Verein vergibt in unregelmäßigen Abständen den Manes-Kartagener-Preis für herausragende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der PCD. Mit ihrer Arbeit zum Thema „Computed tomography in adult patients with primary ciliary dyskinesi: Typical imaging findings“ konnten die beiden BREATH-Wissenschaftlerinnen die Mitglieder des Medizinischen Beirates überzeugen. Der Preis wurde auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie 2019 in München übergeben.

 

Text: BREATH / CD

Bild: DGP / Mike Auerbach, www.mike-auerbach.com

Die Preisträgerinnen des Manes Kartagener Preises 2018, Dr. Sabine Dettmer (li.) und Dr. Jessica Rademacher (re.).