„Ich bin sehr beeindruckt von dem Niveau“ Am 27. November besuchte Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel auf Einladung von Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister die Medizinische Hochschule Hannover, um sich über die Erfolge der Exzellenz
Im Hans-Borst Zentrum für Herz- und Stammzellforschung präsentierten REBIRTH-Wissenschaftler der Kanzlerin neue Konzepte zur Therapie von Herz- und Lungenerkrankungen: Anhand einer Schweinelunge erklärte Professor Dr. Axel Haverich, REBIRTH Sprecher, seinem prominenten Gast ein mobiles Gerät, in dem Spenderorgane körperwarm transportiert, von Spenderblut durchflossen und mit Nährstoffen versorgt werden. (s. auch S. 8f.) So erreicht das Organ den Empfänger in einem deutlich besseren Zustand als bei der bisher üblichen kalten Lagerung. Zudem haben die Mediziner dadurch bis zu 24 Stunden Zeit, um die Lungenfunktion zu beurteilen und zu verbessern. Auch zeigten die REBIRTH-Forscher der Kanzlerin, wie sie aus normalen Körperzellen mit der vom Nobelpreisträger Yamanaka entwickelten Technologie der induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS-Zellen) und einem speziellen Bioreaktor Herzgewebe züchten, das deutlich stärker ist als bisher.
„Die guten Fragen der Bundeskanzlerin haben gezeigt, dass sie sich bereits mit den Themen auseinandergesetzt hatte und ihr die Schwierigkeiten bewusst waren“, sagte Professor Haverich im Anschluss an eine Diskussionsrunde mit Nachwuchswissenschaftlern der beiden Cluster. „Ich denke, wir konnten ihr vermitteln, wie wichtig unsere Forschung für die Gesellschaft ist. Wir haben auch ansgeprochen, dass gerade die jungen Wissenschaftler in naher Zukunft eine Perspektive benötigen, wie es nach der Exzellenzinitiative 2017 weitergeht.“ In der Diskussion ging es auch um die Hindernisse auf die die Exzellenzcluster bei der Translation der Forschungsergebnisse in die Klinik stoßen. So wird der Zulassungsprozess aufgrund von neuen europäischen und nationalen Richtlinien und Gesetzen immer komplizierter. Auch ist es schwer, qualifiziertes Personal zu finden: Nur Mediziner mit entsprechender Forschungskompetenz die neuen Konzepte in der Klinik übertragen. Die Arbeitsbedingungen für forschende Mediziner müssen aber noch attraktiver gestaltet werden.
„Wir konnten uns hier heute am Beispiel von zwei Exzellenzclustern, aber auch in der Gesprächsrunde noch einmal davon überzeugen, dass der Gedanke der Spitzenforschung und auch der Vernetzung ganz wichtig ist. Das Wort, das ich hier heute immer wieder gehört habe, lautet Translation, also wie man die Erkenntnisse der Grundlagenforschung in die Praxis hineinbringt“, sagte die Kanzlerin während ihres Besuchs. „Ich bin sehr beeindruckt von dem Niveau, und ich habe unendlich viele motivierte Mitarbeiter kennengelernt.“ Der Besuch in der MHH war nicht nur für Merkel eine Premiere. Noch nie zuvor war ein Bundeskanzler in der Hochschulklinik zu Gast gewesen.
(Textquelle: Press Release Rebirth)
(Bildquelle: Niedersächsische Staatskanzlei / Kerstin Wendt)