UniStem Day: In einem echten Labor selbst experimentieren

Kittel und Handschuhe an und los geht’s: Beim internationalen UniStem Day in der MHH haben SchülerInnen die Stammzellforschung direkt erlebt. Unsere BREATH WissenschaftlerInnen Nico Lachmann, Ruth Olmer und Sylvia Merkert nahmen die SchülerInnen mit in ihren Laboralltag.

33 Oberstufenschülerinnen und -schüler erfuhren am 10. März durch Vorträge, wie gebrochene Herzen geheilt werden können, welcher Weg zur künstlichen Stammzellnische führt und wie Lungenerkrankungen bei Kindern therapiert werden. Anschließend konnten die Schülerinnen und Schüler in vier verschiedenen Laboren eigene Experimente rund um die Stammzellforschung durchführen. Dabei standen die Leber, die Lunge und das Blut ebenso im Mittelpunkt wie das Thema Gentherapie. So war es für sie beispielsweise möglich, Stammzellen zu „splitten“, also vom Nährmedium abzulösen und wieder auszusäen, damit sie sich weiter teilen. Sie konnten aber auch den Cilienschlag von Lungenepithelzellen anschauen sowie aus Stammzellen hergestellte, „schlagende“ Herzmuskelzellen bestaunen. Die jungen Frauen und Männer pipettierten, um Bakterien-Gene zu isolieren und ernteten Stammzellen, um Zell-Aggregate herzustellen, die dann in der Zellkultur Immunzellen für die Infektionsforschung produzieren.

Am Nachmittag ging es um die verschiedenen Karrierewege, die es in der Forschung gibt. Dabei hatten die Nachwuchsforschenden die Möglichkeit, die verschiedenen Berufe und Karrierestufen in der Wissenschaft kennen zu lernen – sogar persönlich. Denn sie konnten mit Studierenden sprechen, mit Abiturientinnen und Abiturienten, die grade ihr Freiwilliges Wissenschaftliches Jahr (FWJ) machen, mit Doktorandinnen und Doktoranden sowie mit weiteren Forschenden. Organisiert wurde der UniStem Day in der MHH vom Team um die BREATH WissenschaftlerInnen Prof. Dr. Nico Lachmann, Dr. Ruth Olmer und Dr. Sylvia Merkert.

Direkter persönlicher Austausch mit den Forschenden

„Ich fand es interessant, überhaupt mal in einem echten Labor selbst experimentieren zu dürfen und besonders spannend war es, die verschiedenen Berufe kennen zu lernen, die es im Bereich der Forschung an einer Uni gibt“, berichtet die 17-jährige Roz aus der elften Klasse der Lutherschule begeistert. „Die verschiedenen Experimente und insbesondere der direkte, persönliche Austausch mit den Forschenden haben mir sehr gefallen. Ich möchte auf jeden Fall Wissenschaftler werden“, sagt der 19-jährige Charlie vom Gymnasium Burgdorf.

Weltweit haben zum UniStem Day am 10. März mehr als 600 Forschungseinrichtungen ihre Türen geöffnet, um sich gemeinsam mit rund 40.000 interessierten Schülerinnen und Schülern einen ganzen Tag der Stammzellforschung zu widmen. Er fand bereits zum achten Mal statt. Auch die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) war wieder mit dabei. Die Organisatoren wurden vom Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL), dem Exzellenzcluster RESIST sowie dem Zentrum für Regenerative Medizin REBIRTH unterstützt.

 

Text: Bettina Bandel/MHH

Photo: Bettina Bandel/ MHH

Die Schüler:innen konnten aus Stammzellen hergestellte, „schlagende“ Herzmuskelzellen bestaunen.