Erste BREATH Summer School begeistert Teilnehmer und Vortragende

Unter dem Thema „The failing lung – environmental damage and clinical repair” fand vom 10.-13. Juni 2015 die erste BREATH Summer School mitten im Naturschutzgebiet Harz statt – und bot den 21 Teilnehmern ein abwechslungsreiches Programm rund um wissenschaftliche Themen, Softskill-Kurse und Teamarbeit, Vorträge und Gespräche über Karrieren innerhalb und außerhalb der Universität, sowie ein Outdoor Teambuilding Event inklusive Grillabend.

Vier international renommierte Gastredner, Prof. Dr. Marc Bonten und Prof. Dr. Flemming Cassee aus den Niederlanden, Prof. Dr. Piotr Yablonskiy aus Russland und Prof. Dr. Erika von  Mutius vom DZL-Standort CPC München trugen über ihre Forschungsarbeiten zu Schädigungen der Lunge vor. Einblick in Lungenerkrankungen wie Lungenfibrose, Bronchiektasen und Lungenerkrankungen im Endstadium gaben Ärzte und Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover, ebenso wie in Reparaturmöglichkeiten mittels Stammzellen oder den Ersatz der Lunge durch Extracorporeale Membranoxygenierung (ECMO) oder die Biohybridlunge.

Rund um die wissenschaftlichen Themen fanden Softskill-Kurse und Coaching des auf dem Gebiet der Organisationspsychologie international renommierten Wissenschaftlers Prof. Dr. David Schoorman von der Purdue University in den USA statt, der die Teilnehmer mit seinen Ausführungen und Fallbeispielen begeisterte. „Die Sessions mit Professor Schoorman waren das Highlight dieser Summer School! Exzellente wissenschaftliche Vorträge habe ich schon häufiger besucht, aber dass Zwischenmenschliches ebenso spannend sein kann wie medizinische Inhalte, habe ich hier zum ersten Mal erfahren“, sagt Dr. Antonia Reimer, Teilnehmerin und angehende Kinderärztin mit dermatologischem Schwerpunkt.

In kleinen Teams erarbeiteten die Teilnehmer unter anderem die Aspekte, die sie in ihrer Arbeit als Wissenschaftler unterstützen und solche, die sie behindern. Trotz unterschiedlichster Forschungsgebiete und Arbeitsgruppen ergaben sich hier viele Übereinstimmungen. Gute Kommunikation zwischen den Mitarbeitern der eigenen, aber auch anderer Arbeitsgruppen sowie mit dem Vorgesetzten wurde hier als einer der wichtigsten Schlüsselfaktoren identifiziert, die den Unterschied zwischen einem unterstützenden und einem eher behindernden Umfeld ausmachen. „Sich mit anderen Wissenschaftlern auszutauschen, die sich auf einem ähnlichem Stand ihrer Karriere befinden und in ähnlichem Umfeld arbeiten und forschen, bietet ideale Voraussetzungen, voneinander zu lernen. Das Erarbeiten von „Best Practices“ für das eigene Arbeitsumfeld war deshalb Ziel der wissenschaftlichen Teamarbeit“, sagt Dr. Annegret Zurawski, Geschäftsführerin von BREATH und verantwortlich für das Programm der Summer School.

In einem weiteren Themenblock berichteten Ärzte, Wissenschaftler und ehemalige Wissenschaftler über ihre vielfältigen Werdegänge und gaben dabei oft sehr persönliche Einblicke in ihre durchaus nicht immer gradlinigen Karrierewege. Unterschiedliche Aspekte internationaler Karrieren wurden ebenfalls beleuchtet. Ein Vortrag handelte von der PostDoc Zeit in den USA, in einem weiteren ging es um die Arbeit als Wissenschaftler in unterschiedlichen europäischen Ländern. Prof. Dr. Martin Michel von der Firma Boehringer Ingelheim öffnete außerdem den Blick für die Möglichkeiten in der Industrie. Beim anschließenden Grillabend konnten die Teilnehmer noch von ganz persönlichen Gesprächen mit den Vortragenden profitieren. „Im Laufe des Abends haben mich etliche Teilnehmer über Bewerbungs- und Karrieremöglichkeiten in der pharmazeutischen Industrie befragt. Ich halte es für ausgesprochen wichtig, jungen Leuten für diese Themen ein Forum wie dieses anzubieten“, resümiert Prof. Michel.

Der wissenschaftliche und persönliche Austausch der Teilnehmer untereinander, die aus 9 unterschiedlichen Nationen stammten, hierunter 14 PhD Studierende, 7 Post Docs und zwei Mediziner, wurde außerdem in zwei Poster Sessions intensiviert. Nicht nur die erfahrenen Wissenschaftler lobten einen ersten und zweiten Platz in der Poster Preis Competition aus. Ein weiterer Gewinner erhielt den Poster Competition Peer Award, der von den Teilnehmern bestimmt wurde.

Das Internationale Haus Sonnenberg in St. Andreasberg im Nationalpark Harz bot das perfekte Ambiente für die Summer School. Während der Standard, im positiven Sinne, eher an eine Jugendherberge erinnerte, konnten sich die Teilnehmer an der schönen Umgebung und der lockeren Atmosphäre im Haus Sonnenberg erfreuen.

„Natürlich werde ich die Summer School weiterempfehlen“, so das einhellige Feedback der Teilnehmer beim Abschied. Das genaue Konzept für eine Fortführung oder Wiederholung steht jedoch noch nicht, „ aber wir werden uns bemühen, auch in Zukunft solche Veranstaltungen für unsere Nachwuchswissenschaftler anzubieten und hierfür das benötigte Funding einzuwerben“, sagt Prof. Dr. Tobias Welte, Direktor des Forschungsnetzwerks BREATH. In diesem Jahr konnte die Summer School nur dank der Unterstützung der VolkswagenStiftung stattfinden.

Text und Bild: BREATH/AZ/SB/PB