Bronchiektasen sind eine Erkrankung, die jahrelang nur sehr stiefmütterlich behandelt wurde und jetzt endlich mehr Aufmerksamkeit erfährt. Die Erkrankung ist chronisch und durch eine Erweiterung der Atemwege gekennzeichnet. Diese führt zu einem erhöhten Sekretverhalt und daraus resultierend zu häufigen Infekten.
Gerade weil es auch 2017 noch keine zugelassene Therapie gibt, ist ein Kongress mit Experten aus aller Welt so wichtig. In Mailand gewann Dr. Felix C. Ringshausen, Oberarzt der Klinik für Pneumologie an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und einer der Initiatoren des Deutschen Bronchiektasen-Registers PROGNOSIS, einen Preis für das beste Poster in dem Bereich Nicht- Tuberkulöse Mykobakterien (NTM). Diese stellen ein häufiges Problem bei Patienten mit Bronchiektasen dar, da sie die Atemwege besiedeln und zu einer Verschlechterung der Lungenfunktion und einer chronischen Infektion führen können.
Und es gab noch weiteren Grund zum Feiern: Prof. Dr. Tobias Welte, Leiter der Klinik für Pneumologie der MHH und maßgeblicher Unterstützer von PROGNOSIS, feierte, wie bereits im letzten Jahr, seinen Geburtstag auf dem Bronchiektasen-Kongress.
Für das nächste Jahr ist der Kongress bei unseren US-amerikanischen Kollegen in Washington geplant. Bis dahin liegt noch viel Arbeit vor uns, um bei einem nächsten Zusammentreffen neue Forschungsergebnisse präsentieren zu können und Erfahrungen auszutauschen, um Definitionen zu schaffen und Therapien durch Studien belegt etablieren zu können.
Text: Jessica Rademacher, Fachärztin in der Klinik für Pneumologie der MHH und Vorstandsmitglied von PROGNOSIS