BREATH-Forscher erfolgreich bei Big Data-Ausschreibung der VolkswagenStiftung

Im Rahmen der Ausschreibung „Big Data in den Lebenswissenschaften der Zukunft“ fördern das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) und die VolkswagenStiftung Projekte zur datenintensiven Forschung und personalisierten Medizin. Gleich zwei Projekte von BREATH-Wissenschaftlern wurden zur Förderung ausgewählt.

Die Digitalisierung erfasst mit großer Geschwindigkeit immer breitere Felder der Lebenswissenschaften. Damit öffnen sich für die medizinische Forschung völlig neue Anwendungsmöglichkeiten, die das Verständnis von Gesundheit und Krankheit grundsätzlich verändern können. Datenintensive Forschung kann so dazu beitragen Prävention, Diagnostik und Therapie verschiedener Krankheitsbilder zu verbessern.

Die aktuelle Ausschreibung ist Teil der Digitalisierungsoffensive für Wissenschaft, Forschung und Transfer des MWK, im Rahmen derer unter anderem die Förderprogramme des Niedersächsischen „Vorab“ der VolkswagenStiftung konsequent auf das Thema Digitalisierung ausgerichtet werden.

Die Gesamtfördersumme liegt bei rund 18 Millionen Euro – die Mittel stammen aus dem Niedersächsischen „Vorab“ der VolkswagenStiftung. Die Auswahl erfolgte durch eine siebenköpfige Gutachterkommission der VolkswagenStiftung. Von den insgesamt 54 eingereichten Projektanträgen werden jetzt 16 gefördert, darunter zwei Projekte von BREATH-Wissenschaftlern.

Dr. David DeLuca, Leiter der Plattform Bioinformatik bei BREATH, und Prof. Dr. Antje Prasse, Leiterin der Fibroseambulanz der Pneumologie, waren mit ihrem Projektantrag „Von der Genomforschung zu klinisch relevanten Erkenntnissen für Patienten mit Lungenfibrose“erfolgreich. Über die Integration von Daten aus der neuartigen Technologie der RNA-Sequenzierung auf Einzel-Zellebene mit klinischen und molekularbiologischen Daten wird ihr Projekt zu einem besseren Verständnis der zugrundeliegenden Mechanismen der Lungenfibrose führen. Das interdisziplinäre Team um den Bioinformatiker wird komplettiert durch Ärzte und Wissenschaftler der Klinik für Pneumologie der MHH, dem Fraunhofer ITEM, der Tiermedizinischen Hochschule Hannover und wird im Rahmen des Translationsallianz Niedersachsen (TRAIN) koordiniert.

Prof. Dr. Dr. Burkhard Tümmler, Leiter der Klinischen Forschergruppe Molekulare Pathologie der Mukoviszidose an der Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie wird zum Thema „Mikrobielle Metagenomik chronischer Lungenerkrankungen“ forschen. Im Forschungsvorhaben soll das mikrobielle Atemwegsmetagenom von lungengesunden Probanden, Patienten mit akuten Atemwegsinfekten und von chronisch lungenkranken Patienten (Asthma, COPD, Mukoviszidose, Bronchiektasen) untersucht werden. Die Datensätze sollen über sogenanntes Maschinenlernen klassifiziert werden mit dem Ziel, die Proben von akuten und chronischen Atemwegsinfektionen anhand des Mikrobiomphänotyps zu identifizieren. Die Metagenom-Pipeline soll für die Krankenversorgung optimiert werden, so dass der anfordernde Arzt umfassender, schneller und kostengünstiger als mit kulturbasierter Diagnostik einen verständlichen mikrobiologischen Befund erhält.

 

Text: BREATH / CD