Dr. Voss studierte Biologie an der Universität Leipzig und promovierte am Adolphe Merkle Institut in Fribourg in der Schweiz. In ihrer Promotion untersuchte sie die Auswirkungen von Zellulose-Nanokristall-Aerosolen auf ein Dreifach-Co-Kulturmodell der menschlichen epithelialen Luft-Blut-Schranke. Anschließend erhielt sie ein PostDoc Mobility Fellowship des Schweizerischen Nationalfonds, um am Australian Institute for Bioengineering and Nanotechnology auf dem Gebiet der Stammzellforschung tätig zu sein. Ihr Ziel war es, eine seltene Form der kindlichen Hypomyelinisierung zu untersuchen, indem sie patientenspezifische iPS-Zellen zu Oligodendrozyten differenzierte.
Seit September 2017 arbeitete sie als leitende Wissenschaftlerin in der Gruppe von Dr. Tobias Stöger am Helmholtz Zentrum München, LHI. Hier forscht sie daran, die alveolare Barriere in vitro entweder aus primären Zellen, aus Zelllinien oder aus iPS-Zellen abgeleiteten Lungenprogenitorzellen zu konstruieren. Diese Zellmodelle helfen, entzündliche Prozesse durch Umwelteinflüsse in vitro zu entschlüsseln, Genmängel auf die Funktionalität alveolarer Zellen zu untersuchen und den zellulären Dialog im Alveolus in Co-Kulturen in 2D und 3D zu modellieren. Für ihre Bemühungen, neue methodische Ansätze zur Untersuchung der Wirkmechanismen von Umweltpartikeln auf die Atemwegsgesundheit zu entwickeln, wurde sie in das Emmy Noether-Programm der DFG aufgenommen.
In ihrem geförderten Projekt „OrganoidTox“ wird sie nun in Hannover sogenannte multi-omics Ansätze nutzen, um Zellkreislaufstörungen zu identifizieren und einen in vivo-verankerten translationalen ToxAtlas zu erstellen, der zur Aufklärung der Entstehung von Lungenerkrankungen ausgelöst durch Luftschadstoffe beitragen soll. Hierbei wird sie eng mit den DZL-Forschungsgruppen am LEBAO und dem Fraunhofer ITEM zusammenarbeiten. „Ich freue ich sehr darauf, meine Forschung in diesem Kontext weiterführen zu können. Mein Mann und unsere beiden Kinder sind mit nach Hannover gekommen und wir freuen uns auf die neue Umgebung und ihre Möglichkeiten. Ich bin sicher, dass sich hier alle schnell wohlfühlen werden,“ ist Carola Voss überzeugt.
Text: BREATH/ AZ / CV
Foto: Carola Voss