Dr. Christopher Hinze ist seit 2022 als Assistenzarzt in der Klinik für Pneumologie und Infektiologie tätig und absolvierte seine Promotion unter der Betreuung von BREATH-PI Prof. Dr. Ulrich Maus in der Experimentellen Pneumologie. Mit seiner Auswahl in das Clinician-Scientist Programm PRACTIS wird er für 1,5 Jahre von seiner klinischen Tätigkeit freigestellt, um am Institut für Experimentelle Virologie im TWINCORE unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Pietschmann zu forschen. Im Fokus seines Projektes stehen Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) bei lebenslanger immunsuppressiver Medikation. Dazu zählt auch die Analyse der Immunantwort auf die kürzlich zugelassenen Impfungen gegen RSV bei Patientinnen und Patienten nach einer Lungentransplantation.
Einfluss von Immunsuppressiva auf die Virusreplikation
Infektionen mit dem RS-Virus stellen insbesondere für Patientinnen und Patienten mit lebenslanger immunsuppressiver Medikation eine ernsthafte Bedrohung dar. Denn obwohl Immunsuppressiva essenziell sind, um nach Organtransplantationen Abstoßungsreaktionen zu verhindern, beeinflussen sie auch die Reaktion des Körpers auf Virusinfektionen. Wie genau klinisch eingesetzte Immunsuppressiva die Virusvermehrung, epigenetische Veränderungen sowie das Zusammenspiel mit antiviralen Wirkstoffen wie Ribavirin und Ziresovir beeinflussen, ist bislang nicht ausreichend erforscht. Das Projekt von Dr. Hinze setzt hier an und untersucht potenzielle synergistische oder antagonistische Effekte dieser Medikamente auf die RSV-Infektion. Ziel ist es die Wechselwirkungen zwischen Immunsuppressiva, antiviralen Medikamenten und der RSV-Infektion genauer zu verstehen.
Starke Kooperationen für innovative Forschung
Das Forschungsprojekt ist in die exzellente Wissenschaftslandschaft der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und des TWINCORE – Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung eingebettet und schlägt somit eine weitere Brücke zwischen DZL und dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF). Neben der engen Zusammenarbeit mit dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung ist das Team um Dr. Hinze auch mit internationalen Partnern, wie dem renommierten Institut Pasteur, vernetzt. „Wir können in diesem Projekt auf das geballte Fachwissen der Forschungsschwerpunkte der einzelnen Institute, nämlich Infektion und Immunologie sowie Transplantation und Regeneration, zurückgreifen. So profitieren wir am Standort Hannover sowohl von der interdisziplinären Zusammenarbeit als auch der internationalen Vernetzung“, so Dr. Hinze begeistert.
Neue Perspektiven für die Therapie von Lungentransplantationspatienten
Die gewonnenen Erkenntnisse aus diesem PRACTIS Projekt könnten entscheidend dazu beitragen, die immunsuppressive Therapie für Patienten nach einer Lungentransplantation zu optimieren. Gleichzeitig liefern sie wertvolle Informationen für die Entwicklung neuer, gezielter antiviraler Behandlungsstrategien gegen RSV. Damit stärkt das Projekt nicht nur den Forschungsstandort Hannover, sondern könnte auch langfristig die Behandlung von immunsupprimierten Patienten weltweit verbessern.
Wir sind gespannt auf die Ergebnisse und freuen uns über die Förderung dieses innovativen Projekts durch BREATH!
Text: BREATH/AB
Foto: privat

Dr. Christopher Hinze schlägt mit seiner Forschung im PRACTIS Programm der MHH eine Brücke zwischen DZL und DZIF