This is the age of bronchiectasis – Erste Welt-Bronchiektasen-Konferenz fand in Hannover statt

Bronchiektasen sind das pathologische Endergebnis einer Vielzahl heterogener Krankheitsprozesse. Es wird angenommen, dass verminderte Abwehrkräfte zu einer anhaltenden, bakteriellen Infektion in der Lunge führen, die wiederum eine chronische, neutrophile Entzündungsreaktion auslöst, die zusammen mit der bakteriellen Last das Lungengewebe schädigt. Hierdurch werden die Abwehrkräfte weiter geschwächt, ein Teufelskreis beginnt.

Seit vielen Jahren ist das Krankheitsbild Bronchiektasen gut bekannt und in der Literatur beschrieben. Obwohl Bronchiektasen bei den betroffenen Patienten zu ausgedehnten Symptomen und eingeschränkter Lebensqualität  führen, war die Krankheit lange Jahre weitestgehend in Vergessenheit geraten. Dies hat dazu geführt, dass bis heute kaum Daten aus randomisierte Studien vorliegen.

In den letzten Jahren ist dieser Erkrankung jedoch wieder mehr Aufmerksamkeit zuteil geworden. Einen Beweis hierfür hat die erste Welt-Bronchiektasen Konferenz (www.world-bronchiectasis-conference.com) erbracht, die vom 6.-8. Juli im Schloss Herrenhausen in Hannover stattfand. Initiiert wurde die Konferenz vom europäischen Bronchiektasen-Register EMBARC und wurde durchgeführt vom deutschen Bronchiektasen-Register PROGNOSIS und dem Standort Hannover (BREATH) des Deutschen Zentrums für Lungenforschung.

An der Konferenz nahmen mehr als 250 Ärzte, Wissenschaftler, Patienten und Industrievertreter aus über 25 Ländern teil, um miteinander zu diskutierten, wie die Bronchiektasen-Forschung in den nächsten Jahren vorangetrieben und strukturiert werden soll.

Ein ausführlicher Konferenzbericht und alle Abstracts wurden in der Oktoberausgabe der Zeitschrift Pneumologie veröffentlicht. Ein Video-Clip, der während der Veranstaltung aufgenommen wurde, findet sich auf YouTube.

Vom 6.-8. Juli 2017 wird die zweite Welt-Bronchiektasenkonferenz in Mailand, Italien, stattfinden (www.world-bronchiectasis-conference.org).

Text: BREATH/AZ