Dr. Rimma Kondrashova erhält Young Investigator Award 2025 der Deutschen Röntgengesellschaft

Die BREATH-Nachwuchswissenschaftlerin Dr. Rimma Kondrashova wurde auf dem diesjährigen Röntgenkongress in Wiesbaden mit dem Young Investigator Award 2025 der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) ausgezeichnet. Die Auszeichnung würdigt ihre herausragende wissenschaftliche Arbeit im Rahmen der HANSE-Lungenkrebsscreening-Studie, in der sie sich mit sogenannten Zufallsbefunden (Incidental Findings, IFs) im Low-Dose-CT auseinandersetzt.

Dr. Rimma Kondrashova wertete im Rahmen des Hanse-Lungenkrebsscreening nahezu 10.000 CT-Untersuchungen aus, die an drei Studienzentren – in Hannover, Lübeck und Großhansdorf – durchgeführt wurden. Ziel war es, die Prävalenz und das Spektrum von Zufallsbefunden zu untersuchen sowie deren Auswirkungen auf das Verhalten und die psychologische Belastung der Teilnehmenden zu analysieren. Als Zufallsbefunde traten beispielsweise Leber-, Nieren- und Schilddrüsenanomalien, Steatosis hepatis (Fettleber) und andere Raucher-assoziierte Lungenerkrankungen wie COPD auf. Besonders hervorzuheben ist, dass nur 0,3 % der gescreenten Personen infolge solcher Befunde invasive Eingriffe benötigten – allerdings waren darunter mehrere bösartige Tumoren. Gleichzeitig offenbarte die Studie erhebliche Unterschiede in der Befundung und Kommunikation zwischen den drei beteiligten Zentren. Diese Unterschiede wirkten sich nicht nur auf die medizinischen Empfehlungen, sondern auch auf das subjektive Belastungserleben der Teilnehmenden aus.

„Invasive Folgeeingriffe aufgrund von Zufallsbefunden kamen in der Studie nur selten vor. Die Befundung, Mitteilung und Empfehlungen für weiterführende Maßnahmen zwischen den Zentren variierte jedoch erheblich“, erklärt Dr. Kondrashova. Sie zeigt in ihrer Arbeit eindrucksvoll, dass die Art der Mitteilung solcher Befunde Einfluss auf das Nachsorgeverhalten und die Ängstlichkeit der Betroffenen hat. Auf Grundlage dieser Ergebnisse spricht sie sich für eine gezielte und standardisierte Befundkommunikation aus. Nur klinisch relevante Zufallsbefunde sollten dokumentiert und mitgeteilt werden, um unnötige Folgeuntersuchungen, Kosten und psychische Belastungen zu vermeiden.

Die Ergebnisse liefern einen wichtigen Beitrag für die Qualitätssicherung im zukünftigen deutschen Lungenkrebsscreening-Programm und unterstreichen die Notwendigkeit klarer Standards im Umgang mit Nebenbefunden. An der Hanse Studie, die die Grundlage für die Untersuchungen von Dr. Kondrashova bildet, wirkten bei BREATH zahlreiche engagierte Forschende sowie Ärztinnen und Ärzte mit. Ohne die maßgebliche Initiative und Leitung von Prof. Dr. Jens Vogel-Claussen wäre die Durchführung der Studie in Hannover nicht möglich gewesen. 

Wir gratulieren Dr. Rimma Kondrashova herzlich zu dieser Auszeichnung und freuen uns, dass sie mit ihrer Arbeit wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der Lungenkrebsfrüherkennung in Deutschland setzt.

 

Text: BREATH/ AB

Foto: privat
 

BREATH-Nachwuchswissenschaftlerin Dr. Rimma Kondrashova