ERS Forschungspreis 2015 im Bereich Idiopathische Lungenfibrose geht an BREATH-Forscherin Prof. Dr. Antje Prasse

Am 27. September wurde der Preis der European Respiratory Society (ERS) auf dem Gebiet der Idiopatischen Lungenfibrose im Rahmen des diesjährigen Jahreskongresses der ERS in Amsterdam an Professor Dr. Antje Prasse verliehen, die seit Sommer 2014 am Standort Hannover, BREATH, des Deutschen Zentrums für Lungenforschung tätig ist.

Der von der ERS geförderte und mit 10.000 Euro dotierte Forschungspreis wird jährlich im Forschungsfeld der Idiopathischen Lungenfibrose (IPF) an einen herausragenden Nachwuchswissenschaftler verliehen, der besonders erfolgreiche Forschungsaktivitäten und bedeutende Fortschritte auf dem Gebiet der IPF aufweisen kann.

Antje Prasse ist sowohl als Klinikerin als auch als Wissenschaftlerin erfolgreich tätig. Seit 2014 leitet sie die Spezialambulanz Idiopathische Lungenfibrose  in der Abteilung für Pneumologie an der Medizinischen Hochschule Hannover, die das größte norddeutsche IPF-Patientenkollektiv umfasst. Ihre wissenschaftliche Arbeit führt sie als Leiterin der Forschungsgruppe „Fraunhofer Attract“ am Fraunhofer-Institut für Experimentelle Medizin (ITEM) in Hannover durch.

Auf dem Gebiet der Analyse von bonchioalveolären Lavages (BAL) und der Entwicklung von Biomarkern hat sich Antje Prasse international einen Namen gemacht. Als erste publizierte sie, dass bei IPF alveoläre Makrophagen alternierend aktiviert werden und somit eine pro-fibrotische Rolle spielen. Sie erkannte, dass die Interaktion zwischen Makrophagen und Fibroblasten einen Teufelskreis erzeugt, der zur pulmonalen Fibrotisierung führt.

Im Jahr 2009 konnte sie zeigen, dass mittels des Biomarkers CCL 18 der Verlauf der IPF vorhergesagt werden kann - ein Meilenstein in der Prognose der IPF. Später konnte ihre Gruppe außerdem die Verbindung zwischen dem CCL 18-Level und dem Krankheitsverlauf bei systemischer Sklerose und akuten Exazerbationen bei IPF zeigen.

Im Jahr 2011 baute Antje Prasse ein europäisches Netzwerk aus Wissenschaftlern auf, die Exazerbationen bei über 200 IPF-Patienten analysieren. Ihre Kooperation mit Naftali Kaminski von der Yale University begann bereits im Jahr 2010, in den Jahren 2013/14 bekleidete sie dort eine Gastprofessur.

Aktuell untersucht ihre Gruppe die Rolle von epithelialen Vorläuferzellen bei IPF. Sie entwickelte hierfür neue Tools, von denen man sich verspricht, die Krankheit besser zu verstehen.

Bereits heute hat Professor Prasses Forschung zu Erkenntnissen geführt, von denen IPF-Patienten weltweit profitieren.

Text: BREATH/AZ