Etabliertes Netzwerk CAPNETZ erweitert klinische Studie auf Corona Patienten

Die neuartige Lungenerkrankung COVID-19 verursacht schwere klinische und intensiv-pflichtige Verläufe. Eine spezifische Therapie oder ein Impfstoff sind noch nicht in Aussicht. Neben den wichtigen allgemeinen Maßnahmen, die jüngst eingeleitet und umgesetzt werden, kommt der Erforschung der Erkrankung eine zentrale Rolle zu. Es handelt sich um eine gänzlich neuartige Form der Lungenentzündung, über die aktuell noch zu wenig bekannt ist. Es ist unklar, welche Faktoren einen schweren Verlauf vorhersagen, welche Grunderkrankungen für einen schweren Verlauf prädisponieren, welche Komplikationen berücksichtigt werden müssen, welchen Einfluss vorbestehende Therapien haben und was die Sterblichkeit im Einzelfall bedingt. Gilt unser Wissen über die bisher bekannte Form der Lungenentzündung und das Lungenversagen auch für COVID-19? Das Netzwerk CAPNETZ beabsichtigt, diese und weit darüber hinausgehende Fragen zu beantworten.

CAPNETZ (CAP= Community Acquired Pneumonia) hat sich seit 2001 zum weltweit größten Forschungsnetzwerk für die ambulant erworbene Pneumonie (CAP)entwickelt. In seiner Beobachtungsstudie konnte CAPNETZ bisher von über 13.000 Patienten klinische Daten zur CAP erfassen und dokumentieren. Diese dienen der wissenschaftlichen Analyse hinsichtlich zugrundeliegender Erreger, des Therapiemanagements, der Begleiterkrankungen und des klinischen Verlaufs sowie der Sterblichkeit der CAP.

Auf Basis dieser Expertise konnte CAPNETZ nun sehr schnell die notwendige Erforschung der Corona-Erkrankung einleiten. Innerhalb einer Woche wurden alle Voraussetzungen geschaffen, um der Forschung in naher Zukunft Patientendaten zur Verfügung stellen zu können.  In den behandelnden Kliniken, die an der CAPNETZ Studie teilnehmen, werden an COVID-19 erkrankte Patienten mit und ohne Lungenentzündung in die Studie eingeschlossen.

Das Forschungsnetzwerk CAPNETZ wurde im Jahr 2001 mittels einer langjährige Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ins Leben gerufen. Im Jahr 2007 wurde die CAPNETZ STIFTUNG gegründet, die seitdem Trägerin des Studien- und Forschungsnetzwerkes ist. CAPNETZ ist assoziierter Partner des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) und wird maßgeblich mit Mitteln des DZL finanziert. Über 40 Kliniken nehmen aktuell an CAPNETZ teil und viele weitere zeigen Interesse, am Einschluss von Covid-Patienten mitzuwirken.

Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.capnetz.de/html/capnetz/project

Kontakt: Frau Grit Barten-Neiner, Geschäftsführerin CAPNETZ STIFTUNG, Medizinische Hochschule Hannover, 30625 Hannover, Carl-Neuberg-Str. 1, Telefon: 0511-532-4434

 

Text: CAPNETZ/ Barten