Erste Transitionsambulanz an der MHH: Christiane-Herzog-Zentrum für Mukoviszidose-Kranke eröffnet

Internisten und Kinderärzte behandeln zukünftig unter einem Dach / Verbesserte Mukoviszidose-Behandlung wird von der Christiane-Herzog-Stiftung gefördert / Patientennahe Forschung im Rahmen des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL)

Wurde in der Vergangenheit die Mukoviszidose aufgrund der geringen Lebenserwartung der Betroffenen überwiegend als Kinderkrankheit betrachtet, weitet sich die notwendige Versorgung der Patienten inzwischen vermehrt ins Erwachsenenalter aus. Aufgrund der Fortschritte in der Behandlung der Krankheit ist die Lebenserwartung der Patienten auf durchschnittlich 50 Jahre gestiegen.

„Der Übergang vom Kind zum Erwachsenen ist aber eine sehr kritische Phase für Mukoviszidose-Kranke, denn während der Pubertät und der damit verbundenen hormonellen Umstellung verschlechtert sich die Lungenfunktion sehr stark", erklärt Professor Dr. Burkhard Tümmler von der MHH-Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie. Zusätzlich werden die Betroffenen und die Behandler mit den üblichen psychischen Herausforderungen der Pubertät konfrontiert.

Aus diesem Grund fördert die Christiane Herzog Stiftung die Gründung neuer Transitions-Ambulanzzentren, in denen die Patienten interdisziplinär und altersübergreifend betreut und versorgt werden. „Der Übergang von der Kindereinrichtung in die Erwachseneneinrichtung wird dadurch erleichtert, dass das Behandler-Team in derartigen Transitions-Einrichtungen im Wesentlichen zusammenbleibt, und dass sich die ärztlichen und nicht-ärztlichen Behandler regelmäßig austauschen", sagt Dr. Rolf Hacker, Vorstandsvorsitzender der Christiane-Herzog-Stiftung. Der Schwerpunkt der neu an der MHH entstandenen Ambulanz mit dem Namen Christiane Herzog Zentrum liegt deshalb auf der Behandlung der 12- bis 24 Jährigen.

Die erhöhte Lebenserwartung der Patienten bringt jedoch noch weitere neue Herausforderungen mit sich. Jahrelange Mukoviszidose-Behandlung erhöht nämlich das Risiko für Erkrankungen beispielsweise der Leber oder der Niere. Die  Ambulanz wird deshalb nicht nur für die Krankenversorgung, sondern auch für die patientennahe klinische Forschung im Rahmen des Deutschen Zentrums für Lungenforschung genutzt, an dem die MHH mit ihrem Forschungsnetzwerk BREATH beteiligt ist. Ziel der Forschung ist es, das Krankheitsrisiko aufgrund der Mukoviszidose-Behandlung zu senken und die Lebenserwartung der Patienten noch weiter zu verbessern.

Weitere Informationen finden Sie auf den Presseseiten der MHH, persönlich steht Professor Dr. Burkhard Tümmler, Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie, unter Telefon (0511) 532-2920 oder Tümmler.Burkhard@mh-hannover.de zur Verfügung.

Text: BREATH/AZ

Das DZL Forscherteam im Bereich Mukoviszidose (v.l.n.r..: Dr. A. van Barneveld, S. Hedtfeld, Ph. Chouvarine, PD Dr. F. Stanke, Prof. Dr. B. Tümmler, M. Dorda, Dr. L. Wiehlmann, A. Schulz, St. Tamm)